Lebenslust
Unsere Lebenskraft, die ursprüngliche, reine Lust am Dasein ist ein fortlaufender Fluss. Er entsprang an seiner Quelle, dem Leib unserer Mutter bei unserer Geburt. Die Quelle sammelte sich aber schon lange vorher, während der Schwangerschaft, der Zeugung und in den Empfindungen und Einstellungen der Eltern und deren Vorfahren. Nun kam es darauf an, welche Bedingungen der Lebensfluss nach seinem Entspringen vorfand. Wurde die frische Lebenslust und reine Lebenskraft liebevoll empfangen. Konnte sie sich so in Ruhe sammeln und dann ihren Weg durch die Welt und das Leben voller Begeisterung antreten. Half die Umgebung beim Bahnen eines geräumigen wie stabilen Flussbettes. Boten die Umstände bestärkende Einflüsse. Gab es ein gesundes Klima und genügend Grundwasser. Stellten die Ufer genug Führung dar und dennoch Raum für nötige Richtungswechsel bereit. Waren größere, kraftvolle Flüsse in der Nähe, denen sich das Bächlein gerne anschloss. Durfte der Fluss hier oder im selber geschaffenen Bett frei und lebendig über Steine springen, sich einen Wasserfall hinabstürzen, oder nach Belieben in einem See ausruhen, bevor er weiterfloss. Konnte und durfte der Fluss mitbestimmen, wieviel seiner Kraft er mit der Umgebung teilen wollte, und wurde auch nur das in ihn eingeleitet, was ihm gut tat. Kaum ein Lebensfluss findet wohl auf ganzer Linie solch idealen Bedingungen vor und dennoch erreichen alle Flüsse einmal das Meer. Und Du kannst nun in Gedanken über Deinen eigenen Lebensfluss hinwegfliegen und schauen, wie er denn verlaufen ist. Wo ist ein Teil Deiner Lebenslust vielleicht verloren gegangen, Dein Antrieb hängen geblieben. Und Du kannst Deine Lebenskraft dort im Nachhinein befreien, so dass sie jetzt bei Dir ankommt und sich in Deinem Leben endlich in Deinem Sinne auswirkt. So kann Deine Begeisterung jetzt endlich Wirklichkeit aus Deinen Träumen machen. Denn der Geist besitzt diese Fähigkeit. Er kann unseren Lebensfluss renaturalisieren, die erfolgten Begradigungen zurückbauen. Wir können unsere irgendwo auf der Strecke gebliebene Lebenslust befreien, unsere ureigene Begeisterung, den Eros ins Hier und Jetzt fließen lassen. Dies ist das Ziel von Selbsterfahrung und Therapie. Hast Du Lust?
Himmel oder Hölle
Was ist das Leben für Dich? Ist es ein Kampf, eine Achterbahnfahrt oder gar die Hölle? Oder denkst Du eher, das Leben ist ein herrliches Fest, ein ausgelassener Tanz, ein anregendes Spiel, eine interessante Reise, ein natürlicher Fluss, ein spannendes Rätsel, oder ein heiliges Mysterium? Welche Metapher aber auch immer Du für das Leben verwendest, sie bestimmt maßgeblich mit, wie Du es erlebst, wie Du Dich in Deinem Leben fühlst, was Du machst und was so aus Dir und Deinem Leben wird. Und Du alleine entscheidest, welches Gedankenbild in Verbindung mit Deinem Leben Du wählst und nutzt. An wiederkehrenden Schwierigkeiten, misslichen Gefühlslagen oder wenn Du Deine Ziele einfach nicht erreichst, erkennst Du, dass Du ein unbewusstes Bild vom Leben hast, welches dringend überdacht oder neugestaltet werden sollte. Auch anhand Deiner Sprache, Deiner Wortwahl lässt sich Deine unterschwellige Erwartung ans Leben und Deine Einstellung in Bezug auf es entlarven. Vielleicht sagst Du öfter so etwas wie: Ich stecke fest, dreh mich im Kreis. Ich hab einen Mordshunger. Das ist eine Katastrophe. Ich bin todmüde. Das Schicksal überrollt mich. Wir werden alle ausgebootet. Mir platzt der Kragen. Spätestens jetzt sollte sich Dein innerer Drehbuchautor hinsetzen, eine neue und hoffentlich bessere Story erdenken und sie Deinem Lebensfilm-Regisseur darlegen. Vielleicht heißt es danach: Ich bin ein Glückspilz. Alles fließt und entwickelt sich in meinem Sinne wie von alleine. Es ist gut so wie es ist. Vieles ist viel leichter als vielleichtangenommen. Oder: Ich erreiche einfach alles. Und: Ich bin geliebt und liebe das Leben. Was für eine himmlische Fügung. Nun beginnt ein wundervolles Leben. Doch erst will die neue Rolle noch einstudiert sein. Es braucht die entsprechende Körperhaltung, eine ausdrucksstarke Gestik. Dabei helfen geistige Bilder, innere Vorstellung, Vorbilder. Es braucht intensive Gefühle, die jetzt schon das wiederspiegeln, was Du anstrebst. Und auch eine passende Kulisse ist hilfreich. Dinge, Menschen, mit denen Du Dich umgibt, die Dein Vorhaben fördern. Beschäftigungen, denen Du nachgehst, welche Deine Entwicklung hin in Dein gewünschtes Leben voranbringen. Die Vorstellung beginnt!
Weichenstellung
Eine der größten und wichtigsten geistigen Kräfte ist die Kraft der Entscheidung.
Denn sie ist die Weichenstellung und Initialzündung für jede Wirklichkeit. Alles, was geschieht, wurde mehr oder weniger bewusst durch die Entscheidungskraft eingeleitet und verwirklicht in der Welt. Dabei entscheiden wir uns immer, auch wenn wir uns nicht entscheiden. Dann entscheiden wir uns nämlich für das Zaudern, Verharren, den Stillstand und für das Machtabgeben an die Umstände. Und damit entscheiden wir uns oft für Kraftlosigkeit, das Ausgeliefertsein, unnötiges Leiden und gegen das Lernen, sich entwickeln und über sich hinaus wachsen. Wir erfahren wenig über diese entscheidende Kraft. Dabei halten zahllose wunderbare Menschen sie uns laufend vor Augen. Der Trinker, der dem Alkohol abschwört, die Querschnittsgelähmte, die für Olympia trainiert, der Schulabbrecher, der sein eigener Chef wird, die Schüchterne, die große Reden hält, oder der Bücher scheibende Legastheniker. Sie alle haben Entscheidungen getroffen. Und sie alle haben damit unvorstellbare Kräfte mobilisiert, unsichtbare Weichen gestellt, hilfreiche Verbindungen aktiviert, erstaunliche Begebenheiten angezogen und an Wunder grenzende Ergebnisse erzielt. Wir alle sind zwei Lebensantrieben ausgesetzt. Wir wollen Schmerz vermeiden und Lust erlangen. Doch dabei sind wir oft kurzsichtig und entscheiden uns schnell gegen alles, was auch nur geringsten Schmerz verursacht und für alles, was schnelle Lust macht. So begrenzen wir uns und unsere Möglichkeiten. Doch Du kannst Dich entscheiden und größere, weitere Ziele ins Visier nehmen. Du kannst Dich für das Inkaufnehmen hierfür unumgänglicher Anstrengungen und für den notwendigen Verzicht auf oberflächliche Lust entscheiden. Und Du kannst Dich so selbst überraschen mit herrlichen Erfolgen, größtem Glück und unbeschreiblichen Freuden. So leistest Du dann auch Deinen unverwechselbaren Beitrag für diese Welt und für ein wirklich erfülltes Leben.
Du bist entscheidend!
Wer´s glaubt wird fröhlich
Wohl die bedeutendste Kraft in unsrer Welt wird von vielen übersehen, unterschätzt oder gar verhöhnt und verpönt. Aber gerade in schwierigen Zeiten großen Wandels ist sie von allerhöchster Wichtigkeit und bestimmt maßgeblich mit, wohin die Reise geht. Sie wohnt jedem Einzelnen von uns von je her inne. Doch obwohl sie stets in und durch uns wirkt, verleugnen viele sie und verwenden sie so aus Versehen fahrlässig falsch und oft schädlich. Es ist also an der Zeit, dass wir sie frei- und sinnvoll einsetzen lernen, dass wir sie einem höheren Ziel dienlich ins Dasein sowie ins Weltgeschehen einfließen lassen, ja dass wir sie schnellstmöglich umfänglich und erfolgreich nutzen. Es ist die Kraft der Bewusstheit, die Kraft der Vor- und Einstellung, die Kraft der Überzeugung, die immens große Kraft des Glaubens. Eine Kraft des Glaubens nicht im religiösen, sondern im ihr ureigenen auf gutes Werden gerichteten Sinn. Es ist die Kraft des Glaubens an eine günstige Entwicklung im gerade erlebten Geschehen. An eine erlösende Wendung in tiefer Bedrängnis. An passende Hilfe in Momenten der Not. An sich öffnende Türen in schmerzhaften Lagen. An belebende Bewegung bei lähmender Flaute. Es ist der Glaube an das Eintreten von Wundern, an die Heilung von Wunden, an das Aufblühen im Kummer, an kreative Inspiration aus heiterem Himmel. Es ist die Kraft der Hinwendung- und wandlung auf eine neue Ebene der Vollkommenheit. Diese göttliche Kraft begreifen und lenken lernen ist mit die wichtigste Fähigkeit, die sich ein Mensch im Leben aneignen kann. Denn wenn jemand mit dieser Kraft im Einklang ist, dann bringt sie ihn an jedes erdenkliche Ziel, wie ein starkes Ross den guten Reiter, wie ein schnelles Gefährt seinen Lenker, wie ein Überflieger den Piloten. Diese Kraft ist unvorstellbar stärker als wir und als unsre Willenskraft. Doch wenn wir dies annehmen und uns immer wieder mit ihr gemeinsam ausrichten, trägt sie uns wie ein lebendiger starker Fluss von der Quelle ins Meer sinnstiftend durchs Leben. Es gibt ein Leben vor dem Tod!
Sich aufmachen
Das Leben ist eine Heldenreise durchs Menschsein. Den Start und die Route hat unser Geist wohl schon weit vor unserer Geburt aus weiterer Perspektive gewählt. Vielleicht hat sich unser ganz individueller Weg aber auch einfach aus allen vorigen und in einem magischen Schicksalstanz ergeben. Weise Reiseführer begleiten uns, stellen mal heimlich, mal offensichtlich Weichen, platzieren Hinweisschilder. Unser Körpervehikel formen wir aus dem von unseren Eltern Gegebenen und unter dem Einfluss der Umstände. Je nach Bedarf und Reiseabschnitt bauen wir es regelmäßig um. Der Sinn der Reise liegt wohl in den vielfältigen Erfahrungen, die wir auf unseren Wegen machen. In all den Herausforderungen, die wir mutig meistern. In den Beziehungen, die wir eingehen und pflegen. Und darin, dass wir bei allem immer wieder über uns hinauswachsen. Die Reise geht so immer weiter. Kaum sind wir irgendwo angekommen, haben uns ein- und mit dem Vorgefundenen abgefunden, steht die nächste Etappe an. Will noch mehr Unbekanntes erkundet, Schwieriges erlernt, Vertrautes zurückgelassen werden. Genießt Du Deine Lebensreise? Wie findest Du das richtige Maß an ruhigem Wahrnehmen, aktivem Vorgehen, offener Neugierde, demütigem Staunen. Wie setzt Du Deine Kräfte um, nutzt Deine Möglichkeiten. Wo lässt Du Dich geduldig ein? Und wo gestaltest Du Reiseabschnitte in Deinem Sinne sowie für das Wohl von etwas Größerem kreativ mit? Bist Du auf einer Wellness- oder Studienreise, auf einer Forschungstour, Deinem Selbstfindungstrip oder sucht Du Spaß. Willst Du vor allem andere Menschen kennen- und die Welt durch ihre Augen sehen lernen, Deinen Horizont erweitern, die Facetten Deines Bewusstseins schleifen? Magst Du grad mal innehalten oder eher wieder losgehen. Schaust Du mehr zurück, lieber nach vorn oder bist Du gern im Hier und Jetzt. Jedenfalls reist es sich komfortabler miteinander. Bist Du bereit für einen gemeinsamen Ausflug in Neuland?
Ich bin es und das Leben auch!
Mensch ärgere Dich nicht
Was wäre wenn der eigentliche Ernst des Lebens darin bestünde, dass wir es möglichst spielerisch leben. Wenn die Umstände unseres Lebens, wie die Familie, in die wir hineingeboren wurden, die Zeit in der wir leben, das Schicksal welches uns oft übel mitspielt, das was man uns so zumutet, die Spielregeln dieses Spiels darstellten. Wenn die Menschen, in unserem Leben Mitspieler im Spiel des Lebens sind. Wenn wir diesen Spielraum, den unser Leben uns bereitstellt, soweit es geht dehnen und mit all unseren Ideen, unserem einzigartigen Sein ausfüllen würden, ja sollten. Und was wäre, wenn für jeden einzelnen Mitspieler schon bei Beginn des Spiels ein großer Gewinn vorliegt, den er neugierig herausspielen, den er sich spielerisch aneignen soll. Denn bei genauem Hinsehen ist es eine Wahrheit, dass sich alles Leben, alles wirkliche Lernen, jede evolutionäre Entwicklung immer nur über Spielen ereignet. Bei Kindern können wir direkt mitverfolgen, wie sie in kürzester Zeit nur übers Spielen und höchst kreativ immense Fortschritte auf allen Ebenen ihres Seins machen. Aber auch als Erwachsene entwickeln wir uns am leichtesten weiter, wenn wir etwas Gegebenes oder Neues immer wieder praktisch oder auch emotional, gedanklich durchspielen, von verschiedensten Seiten betrachten, dabei Eindrücke sammeln, Möglichkeiten auftun, Einsichten bilden, so Kraft erzeugen und daraus Stärke, Wandlung, Fertigkeiten und Erfolge machen.
So gewinnen wir Lebenserfahrung und wächst die Weisheit unserer Seele.
Was kann es da für einen größeren Gewinn im Leben geben als das Leben selbst. Und welches Streben könnte wichtiger sein als das nach dem Sein an sich. Lebenskunst ist so vielleicht, wenn wir den Ernst des Lebens spielend in ein Spiel verwandeln und Zug für Zug spielerisch uns selbst gewinnen.
Mal im Ernst - lass uns doch spielen!
Wirklichkeit
Wahrheit gibt es nicht nur eine, sondern jeder Mensch hat seine. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug, wechselt jeder auch noch dauernd zwischen mehreren eigenen, oft grundverschiedenen sogenannten Wahrheiten oder Wirklichkeiten hin und her. In was für einer Welt aber jemand gerade lebt, bestimmt maßgeblich mit, welche Art von Beziehung er eben mit sich und der Welt hat und welche Bedeutung er den Dingen dabei gibt. Erlebt sich jemand etwa als hilflos und ausgeliefert, wird er in dieser seiner Welt überall Angreifer und Überforderungen ausmachen, auch unter seinen inneren Stimmen, ja in sich drin. Ist jemand ängstlich und verzweifelt, erscheint ihm seine Welt furchterregend und hoffnungslos. Und in der Wirklichkeit eines misstrauischen Menschen lauern überall Heuchler und Betrüger, ist die Welt eine einzige Lüge. Wenn jemand nun über längere Zeit in solch einer von Leid und Angst, von Urteil und Kampf bestimmten Wirklichkeit lebt, gräbt er sich immer tiefer in sie hinein und sieht irgendwann nichts anderes mehr. Bis er bestenfalls merkt, dass er in einer Sackgasse steckt. Nun darf er lernen, dass Wahrheit nicht feststeht, sondern davon abhängt, wie wir die Welt wahrnehmen, dass Wirklichkeit nicht einfach ist, sondern dass wir sie aus uns selbst heraus miterzeugen, indem wir mitentscheiden, wie etwas auf uns wirkt. Welche innere und auch äußere körperliche Haltung wir also einnehmen, trägt entscheidend mit dazu bei, welche Wirkung Wirklichkeit auf uns hat. Wie wir der Wirklichkeit begegnen, bestimmt außerdem mit, welchen Einfluss wir wiederum auf sie haben und was dann in der Zukunft daraus werden kann. Sobald wir das erkennen und beherzigen, nun immer öfter mit einer wachen, vertrauensvollen, annehmenden Gesinnung in die Welt schauen, erschaffen wir eine Wirklichkeit des Gedeihens, entsteht sofort dynamische, lebendige Entwicklung. Jetzt ziehen starke menschliche Eigenschaften wie Liebe, Vertrauen, Mitgefühl, Hoffnung, Wohlwollen und Tatkraft in unser Leben ein. Und sie wiederum ziehen ganz natürlich Frieden, wahres Glück und Erfüllung in unser Dasein. Ich ziehe diese Wirklichkeit und ihre Wirkung vor. Und von welcher Welt willst Du ausgehen und Dein Leben erschaffen?
Corona
Auch wenn wir das Wort Krise schon bald nicht mehr hören können, befinden wir uns doch in einer. Dabei gibt es nur einen Weg aus ihr heraus und das ist der Weg durch sie hindurch. Bei der gerade global herrschenden Unsicherheit ist das eine wichtige Orientierung.
Denn nur wenn wir uns innerlich und äußerlich aufrichten und die vor uns liegende Aufgabe angehen, werden wir sie meistern.
Dabei erfahren wir gerade auch eine große Chance für Wandlung und Entfaltung.
In meiner therapeutischen Begleitung von Menschen in Lebenskrisen erlebe ich regelmäßig, was für großartige Veränderungen und erstaunliche Entwicklungen auf allen Ebenen des Selbst und des Seins jeder Einzelne in schwierigen Lebensphasen vollbringen kann. Dass ich mit vielen von Euch und vielleicht auch mit Dir schon solche kleinen und großen Wunder schaffen und miterleben konnte, ist sicher ein Grund dafür, dass ich auch in dieser Zeit eher gelassen bin, vertraue, offen bleibe und nach vorne schauend, besonnen vorgehe.
Und dafür bin ich Euch, bin ich Dir, bin ich mir und unseren Erfahrungen dankbar.
Ich hoffe, auch Du kannst Dich jetzt mit dem Dir und uns allen, der Menschheit innewohnenden Potential verbinden und es entfalten.
Dennoch tun sich natürlich erstmal eher Schwierigkeiten auf, deren Lösung wir noch nicht oder nur schemenhaft sehen oder einfach nicht oder noch nicht annehmen und herbeiführen können und wollen. Das ist ganz natürlich und menschlich. Wir alle erleben dabei innen wie außen große Zweifel, sind hin und her gerissen zwischen verschiedensten und oft total gegensätzlichen Gefühlen, Sicht- und Herangehensweisen.
Doch als erstes sollten wir genau hier Frieden herstellen und zwar indem wir diesen Zwiespalt annehmen. Krisen zeichnen sich nun mal gerade durch das Wegbrechen gewohnter und erwarteter Abläufe und durch das Fehlen von Eindeutigkeit aus und dass sich viele, ganz neue, ungewisse und auch gegensätzliche Befindlichkeiten und Handlungsimpulse auftun bevor Neues daraus erwächst.
Wir dürfen also in diesen Zeiten zwiespältig sein, gleichzeitig Angst haben und hoffen. Ja, wir sollten sogar ganz gezielt unseren Befürchtungen Raum geben, aber eben auch unseren Fantasien von einer ganz neuen, schöneren und viel besseren Welt als bisher. Wir können misstrauisch beobachten, was passiert und wie von höherer Ebene entschieden wird und gleichzeitig an die gute Absicht der meisten, an das Gute im Menschen glauben. Wir können auf andere hören und gerade dann selbstbewusst mitentscheiden- und gestalten. Wir dürfen mit unserem derzeitigen Schicksal hadern und uns dennoch auf die große Weisheit des Lebens einlassen. Wir müssen tun, was notwendig ist, aber auch immer wieder alles Mögliche in Frage stellen und Platz für andere Ideen schaffen.
Das Annehmen all dieser Widersprüchlichkeiten ist nicht leicht, aus meiner Erfahrung aber die Voraussetzung dafür, dass ein kreativer Prozess in Gang kommen kann. Und Kreativität ist es, was wir jetzt brauchen. Angst und Kampf blockieren Kreativität. Das ist bewiesen. Ruhiges Wahrnehmen, auf sich und einander eingehen setzt stattdessen unvorstellbare unbewusste Kräfte frei. Uns werden sich Lösungen auftun, von denen wir bisher nur träumen konnten, wenn wir uns jetzt innerlich ausbalancieren und ausgewogen handeln. Ich bin tatsächlich neugierig und freu mich darauf.
Natürlich bringt diese angespannten Lage auch Gefahren mit sich und laufend neue ungeahnte Herausforderungen und wir wollen wachsam bleiben.
So werden durch eine Krise oft zusätzlich alte, ungelöste, einfach nur gut weggepackte Konflikte ins Bewusstsein gezogen, wiederbelebt und können überwältigen. Unstimmigkeiten offenbaren sich und fordern Klärung. Es wird deutlich, was uns nicht gut tut und Verhaltensänderungen drängen sich auf. Schwächen zeigen sich und Stärken wollen entwickelt werden. Bei allem müssen wir uns selber und anderen jetzt beistehen oder Hilfe suchen.
Übrigens zeigen sich auch in all den kursierenden und teils abstrusen Verschwörungstheorien meist nur Projektionen ungelöster Konflikte und nicht verheilter Wunden der Verfasser und Verteiler. Wer sich in der Kindheit etwa als schlechter Mensch in einer schlechten Welt erleben musste und sich nie wirklich damit befasst hat, was ihm widerfahren ist, nie dieses verletzte Kind versorgt hat, der wird jetzt eher verdrehen, vorwerfen und beschuldigen.
Leider geht so auch eine große Chance auf Befreiung aus schmerzenden Erinnerungen und zerstörerischen Einstellungen verloren. Im Gegenteil, andere werde davon angesteckt und das Schlimme setzt sich fort und vermehrt sich.
Wenn Du diesen Text liest, dann bist Du aber sicher längst schon auf einem ganz anderen Weg. Du befasst Dich mit Dir und Deiner Lebensgeschichte. Du entwickelst immer tiefer reichende Bewusstheit in allen Lebens- und Persönlichkeitsbereichen. Du bewirkst Heilung da wo es notwendig ist. Du hilfst den Menschen in Deiner Umgebung, die auf dem gleichen Weg oder offen für ihn sind. Und Du bist verbunden mit etwas Größerem, für das jeder seine eigenen Worte finden darf, das uns aber alle umgibt, durchdringt, eint und bewegt, das unser Ursprung und unser Ziel ist.
Ich wünsch Dir, mir und uns allen für diese Zeiten die nötige Kraft, Weisheit und göttliche Führung, wachsendes Miteinander und zielstrebiges, gelingendes Vorgehen. Ich freu mich, wenn wir uns vielleicht auf einer ganz neuen Ebene bald wiedersehen und gemeinsam weitergehen.
Bis dahin biete ich Telefontermine an. Für alle, die professionelle beratende und therapeutische Hilfe suchen, wird sich ein Weg dafür finden, auch wenn es derzeit vor Ort nur in Ausnahmefällen und bei Einhaltung der vorgegeben Hygienemaßnahmen möglich ist.
Solltest Du ein Seminar gebucht haben oder an einer laufenden Ausbildung teilnehmen, dann wirst Du von mir persönlich informiert, ob das jeweilige Wochenende stattfindet und/oder auf welchen neuen Termin es gelegt ist.
In jedem Fall sind und bleiben wir verbunden!
Ein Kurs in Wundern
Auch wer nicht an Wunder glaubt, erlebt sie Tag für Tag, denn das Leben an sich ist ein einziges Wunder. Die meisten Menschen betrachten es aber leider als etwas ganz Selbstverständliches, was für höchst komplexe und wundervolle Wesen in einer wunderbaren Welt wir doch sind. Dabei verwenden wir das Wörtchen „Wunder“ längst schon so kreativ, wie es die transzendente Kraft selbst ist, die wir hinter einem Wunder vermuten und die im Wunders wirkt. So sagen wir, dass wir uns wundern, wenn etwas ganz anders, ja viel schöner verläuft, als wir es erwarteten. Wir bewundern jemanden, der tut, was auch wir könnten, es uns aber nicht trauen, der so ist, wie wir selber auch gerne wären. Und wir wünschen uns und anderen andauernd wunderschöne Tage, Ereignisse, Freundschaften, Beziehungen, ein wundervolles Leben und so weiter. Doch in dem Wort Wunder versteckt sich auch das Wort „Wunde“ und dabei denken wir doch eher an etwas weniger Angenehmes, oder? Bei näherem Hinsehen macht das Paradoxon aber doch Sinn und braucht uns nicht wirklich verwundern. Denn mit Wunder ist ja eben das gemeint. Nämlich dass eine, ganz gleich in welchem inneren oder äußeren Lebensbereich erfahrene Wunde, mit einem Mal heilt, eine bedrohliche Zwangslage überwunden, ein Schmerz verwunden wird, ein misslicher Umstand sich im nächsten Moment wie durch ein Wunder als Ausweg erweist. Auf wundersame Weise tun sich in unser aller Leben so immer wieder Türen auf, nachdem sich andere schließen, finden sich Gelegenheiten, während manche verstreichen, treffen wir Entscheidungen, indem wir andere verwerfen.
Wunder sind somit offenbar wunderliche Triebfedern des Daseins, Wandlungskraft des Lebens, Ausdruck einer größeren Weisheit, die in unsere Welt hereinscheint. Wunder sind alltägliche Beweise für eine uns alle meinende, durchdringende und umfassende göttliche Liebe. Du bist ein Wunder
Wunderzirkus Leben
Eine kleine allseits bekannte Weisheit besagt: Das Leben findet nur in diesem Augenblick, in diesem einen Pochen Deines Herzens statt. Du weißt natürlich längst schon um diese große Wahrheit, doch wie oft lebst Du sie auch? Wie oft spürst Du Dein Herz, Deinen Atem, nimmst Deine Füße auf dem Boden wahr, hast dieses herrliche Fingerspitzengefühl für den gegenwärtigen Moment. Viel zu selten? Ja dann! Trete ein in Dich, für Dich! Sei willkommen in der Manege des jetzigen Augenblicks. Werde ein Künstler im Wunderzirkus Leben. Setzt Dir den Flow ins Ohr. Balanciere selbstbewusst und wachsam für jeden einzelnen Deiner Schritte als aufrichtiger Seiltänzer über schmale Grade. Schwinge Dich als Trapezkünstler mutig auf in atemerlaubende Höhen. Dann lass los und ergreife vollkommen eins mit Deinem Körper sicher die nächste lebendige Hand, die sich Dir reicht. Lass Dich fallen ins Vertrauen und erleben, wie es Dich augenblicklich in noch höhere Sphären emporhebt. Mach Dich als Clown über Deine eigenen Missgeschicke und plumpe Stolpersteine des Lebens lustig. Locke so verstautes Glucksen aus Deinem Bauch und lass es endlich mal wieder Tränen lachen. Sei der hellwache Dompteur Deiner wilden Seiten, ihr Freund. Lass sie durch Feuerringe springen und nimm die Kraft auf, die dabei auf Dich überspringt. Jongliere kunstvoll mit Deinen Talenten, indem Du sie geschickt auswirfst und wieder einfängst immer höher und weiter, einfach erstaunlich. Drehe Deine Runden anmutig und im bewegten Gleichgewicht auf dem Rücken Deiner Kraft, galoppierend oder elefantös. Und vor allem sei Dein eigenes, staunendes, begeistertes und Beifall spendendes Publikum in jedem Augenblick Deiner Galavorstellung Leben. Sei einfach.Schicksalsdompteur und Glücksjongleur.
Glückshaut
Wusstest Du, dass mit Dir ein Märchen wahr wird? Denn ja, es ist wahr, Du bist geboren mit einer Glückshaut, auch wenn Du Dich nicht daran erinnerst. Sie ist Dir mitgegeben als magische Hülle für Dein wundervolles Wesen, für die Fülle all Deiner göttlichen Seiten. Auch wenn Dir das so nicht bewusst ist, umgibt sie Dich immer und überall. Selbst wenn Du sie bisher nicht wirklich spürst, vollbringt sie dauernd ihre schützenden und verbindenden Aufgaben. Sie ermöglicht es, dass Du einzigartig und genau richtig bist. Sie erlaubt, dass Du Dich aus der übrigen Welt, dem restlichen Dasein hervorhebst. Sie zeichnet ab, was in Dir ist und nur Dich allein ausmacht, was Dich auszeichnet. Doch weit darüber hinaus verbindet sie Dich mit Deiner Umgebung. Sie lässt Dich die Welt spüren, lässt sich und Dich berühren. Zärtlich, wohltuend, wahrnehmend, achtsam, aufmerksam, hingebungsvoll. Sie ermöglicht Dir, dass Du Dich einlässt auf alles Mögliche. Auf bereichernde Augenblicke, auf lehrreiche Erfahrungen, auf erweiternde Gelegenheiten, auf ermutigende Glücksfälle, auf lustvolle Verbindungen, sinnliche Gefühle, auf interessante Wege, auf gescheite Ziele. Sie macht, dass Du dabei bist und dass Du dabei sicher bist, ist selbst aus Vertrauen gemacht. Sie lässt herein, was für Dich wichtig und wertvoll ist und weist ab, was Dir nicht guttun könnte. Sie ist klug und in Kontakt mit einer höheren Weisheit, auf die sie hört. Deine Glückshaut ist Dein Glück im Leben und es ist an der Zeit, dass Du sie bemerkst, ihr dankst dafür, dass sie Dich als Mensch bis hierher und schon so weit gebracht hat. Es wird Zeit, dass Du sie anerkennst für ihr Dasein um Dich herum, um Deinen Körper, um Dein Wesen, um Deinen Erfahrungsschatz, um Deine Welt. Mit ihr kannst Du es mit allem aufnehmen, was Dir über den Weg läuft oder in den Sinn kommt. Sie ist dehnbar und beweglich. Sie will mit Dir wachsen und hingehen wo immer auch Deine Seele hin will. Sie ist mutig und stark, weich und empfindsam. Sie ist eins mit Dir und dem Kosmos. Sie ist jetzt schon, was Du sein kannst, das Beste in Deiner Haut. Denn Du kannst nicht aus Deiner Haut. Du bist einfach ein Glückskind!
EigenArt
Gerade wieder einmal möchte der Verstand der Menschen am liebsten alles gleich und vor allem nach seinen Vorstellungen perfekt machen und pfuscht dabei grob in allen möglichen Kunstwerken des Lebens herum. Doch einfach nur gut und besonders ist meist viel besser als perfekt.
Die unzähligen Meisterstücke der Natur beweisen es. Da dappeln komische, flugunfähige Vögel auf Stummelfüßen im festlichen Frack durch die Antarktis, erweisen sich aber im nächsten Moment als hervorragende Taucher und verspielte Schnellschwimmer, die im Nu die Herzen aller Betrachter erobern. Oder ein auf Beinen wie Säulen seit Jahrmillionen behäbig dahin schreitender Vegetarier mit körpereigener Trompete imponiert durch seiner Gutmütigkeit, obwohl er die Kraft hat, Bäume auszureißen.
Und Du? Was ist Deine EigenArt? Was ist das Einzigartige in Deiner Lebensgeschichte, an Deinem Wesen, bei dem, wie Du die Welt siehst und angehst? Was entdeckst Du, wenn Du Dich auf eine ganz neue Art und ganz Weise mit anderen vergleichst, nämlich indem Du all das positiv hervorhebst, was Dich anders, ja besonders macht. Vielleicht hat keiner, den Du kennst, soviel Liebeskummer durchlebt wie Du und lässt doch sein Herz weit offen. Oder niemand außer Dir drückt seine Schüchternheit auf so anziehende Weise aus und kommt darüber mit mehr Menschen und tiefer ins Gespräch als viele Schwätzer.
Was ändert sich in Deinem Leben, in Deinem Selbstverständnis, an Deiner Tatkraft, wenn Du jede Deiner Eigenschaften als eine Farbe auf der Palette des großen Lebenskünstlers siehst und Dich als eines seiner absolut einzigartigen Werke. Was bewirkt es in Dir, wenn Du Dich auf dieses Dir gegebene Werk einlässt und seinen Sinn ergründest? Was kann geschehen, wenn Du herausfindest, was nur Du mit Deinem so da Sein der Welt geben kannst und genau das tust?
Freiheit im Netz oder lieber bewusst verbunden
In der Welt findet seit ein paar Jahren und im Laufe der unaufhaltsamen Digitalisierung unseres Lebens eine bemerkenswerte Entwicklung statt. Wir werden mit allem und allen vernetzt. Dabei wächst unser Zugriff auf Wissen, Können und Güter in einem unvorstellbaren Maße. Wir wachsen in gewissem Sinne teils merklich, teils (un)heimlich weit über uns hinaus und scheinbar zusammen. Wir erweitern unser Selbst quasi gerade um den Rest der Welt, wollen uns verbinden und Eins werden.
Das hört und fühlt sich nach Freiheit, Erfüllung und sehr erstrebenswert an, was es auch ist. Der versteckte Preis ist aber unsere wahres Selbst, der wirkliche Einfluss auf das Geschehen und möglicherweise unsere Menschlichkeit. Denn wenn unser Bewusstsein mit diesem erweiterten Raum nicht mitwächst, dann löst es sich von uns ab, verselbständigt sich und entzieht sich bald unserer Kontrolle. Wir verlieren uns in ihm. Ein künstliches, anonymes Ich entsteht, welches losgelöst von der menschlichen Fähigkeit des Mitfühlens außerhalb des Körpers in einer virtuellen Welt kommuniziert und handelt.
Es kann nun leicht benutzt und manipuliert werden, sich in bodenlose und somit gefährliche Ideologien verrennen, aber auch hemmungslos, weil frei von Leibhaftigkeit, ohne Wahrheitsnachweis und oft ohne wirkliche Konsequenzen anderen und dem Allgemeinwohl schaden. Die zunehmende Verrohung der virtuellen Ichs in diesem künstlich geschaffenen Raum zeigt, dass dieser Gedanke leider nicht der Angst einiger weniger entspringt, sondern ein Phänomen ist, das wir beachten müssen. Und leider schwappt diese Entwicklung auch schon ins wirkliche Leben über, die öffentliche Sprache wird härter und Gewalt auch hier mehr geduldet.
In Wirklichkeit wird unsere Ursehnsucht nach Rückgewinnung der verlorenen Einheit so aber nicht gestillt, sondern wir erleben eine weitere Trennung, diesmal von uns selbst. Wir sollten also nicht nur, wir müssen unser Bewusstsein in diese Erweiterung mit einbeziehen statt aufspalten, damit wir diese gesellschaftliche Herausforderung unbeschadet meistern. Das gelingt, indem wir das was wir sind, sagen und tun wie ein Echolot auch immer wieder reflektieren, also auf uns selbst zurückbeziehen. Wenn wir uns etwa einfühlen wie es dem anderen mit unserem Vorgehen wohl geht, auch wenn dieser weit weg hinter einer Emailadresse oder einem Profil sitzt. Wenn wir uns konsequent auch die langfristigen Folgen unseres Handelns vor Augen halten. Und wenn wir umgekehrt den anderen ehrlich spiegeln, als echter Mensch bei und mit allen Sinnen auf ihn reagieren.
Wir müssen die Verantwortung für unser Tun in diesem grenzenlosen Raum in einem menschlichen Sinne übernehmen. Das bedeutet, dass wir nicht alles was möglich ist auch machen. Denn wahre Freiheit ist auch die Freiheit, auf das zu verzichten was uns, anderen und dem Ganzen schadet. Freiheit bedeutet in diesem Fall, dass wir leibhaftige Begegnungen da wo es möglich ist den künstlichen vorziehen. Dass wir Zeit lieber mit echten Menschen und uns selbst verbringen als mit dem Computer und viel mehr verbindliche Beziehungen haben als oberflächliche und künstliche Internetfreundschaften. Dass wir gemeinsam Sinnvolles und Fassbares schaffen und dabei beherzt und gegenwärtig anpacken. Jeder Einzelne ist hier aufgerufen und darf sein Selbstbewusstsein der neuen Zeit tatkräftig anpassen.
So wird es gelingen und wir werden diese im Grunde ja wundervolle und segensreiche Vernetzung und Einswerdung bei vollem Bewusstsein als wahre Wesen mit all unseren einzigartigen menschlichen Qualitäten vollbringen. Und wenn Du diesen Text bis hierhin gelesen hast, Dich nicht vorher von etwas anderem hast ablenken lassen, bist Du schon oder noch auf dem Weg.
Aus der Rolle fallen statt in die Falle rollen
Wir Menschen erschaffen auf allen Ebenen des Daseins Rollen, nehmen sie ein und weisen sie zu, einfach damit wir uns in der Welt und in Beziehung mit anderen leichter zurechtfinden und weil das Spiel des Lebens und das Lernen so besser gelingen soll, ja überhaupt erst stattfinden und Spaß machen kann. Das Leben ähnelt sozusagen einem riesigen Computerspiel, auf das sich unsere Seele wohl eingelassen hat, um möglichst viele unterschiedliche Erfahrungen zu machen.
So ergeben sich unvermeidbar laufend Opfer,- Täter,- und Retterrollen, verstehen wir uns als Mann oder Frau, bezeichnen jemanden als Therapeuten oder Patienten, als Streber oder Versager und agieren ständig aus diesen Rollen heraus. Selbst auf der Ebene von Ländern und Nationen ergeben sich solche Rollen und Zuweisungen und sollen der Orientierung dienen. Sogar in uns selber zeichnen sich automatisch und meist unbewusst mehrere verschiedene Charaktere und Akteure ab, die im besten Fall miteinander kooperieren und eine nette Lebensgeschichte inszenieren, im schlimmsten Fall aber auch ein tragisches Drama.
Das Rollenspiel macht für uns alle und das Leben also offenbar Sinn. Doch dann verschmelzen wir unmerklich immer mehr mit der einen oder anderen Rolle, identifizieren uns mit einer Zuweisung und finden schließlich nicht mehr heraus. Die Eigenschaften der Rolle werden zum Zwang und die Rolle zum Gefängnis. Einst Sinnvolles wird schädlich.
Dabei ist es wichtig, dass wir unsere Rollen immer wieder in Frage stellen, überarbeiten, gegebenenfalls ganz aufgeben und vollkommen neue, inzwischen dienlichere annehmen. Das ist eine Herausforderung für jeden Einzelnen, für jede Familie, jedes System, für jedes Land. Also mach doch aus der Ängstlichen eine Hoffnungsvolle. Verwandle den Kämpfer in einen Neugestalter. Lass die Leidende wie Phönix aus der Asche auferstehen und den Ärgerlichen sich mal so richtig freuen. Der Angreifer könnte doch zur Abwechslung mal ein Verbündeter werden und der Schwache will vielleicht endlich ein kreativer Lebenskünstler sein. Leg das Büßerkleid und die Bettlerrobe ab, überlass alles den Motten und zieh Dir was Bequemes, was Helles, was Luftiges an.
Dann staune darüber, wie sich nicht nur Deine Eigenwahrnehmung verändert, sondern auch Deine Umgebung sich ganz neu auf Dich einspielt. Und erlebe die Freude und das Gefühl von Wahrhaftigkeit dabei.Denn nur wer sich ändert bleibt sich treu.
Und so spielst Du für die Welt immer eine große Rolle.
Goldwäscher am Grund des Lebens
Es ist unübersehbar. Menschen werden immer selbstbezogener. Manche sogar bis an die Schmerzgrenze gefährlich ja gnadenlos egozentrisch.
Grundsätzlich ist es wunderbar, wenn wir uns mögen, an uns glauben, wenn wir auf der Basis eines gesunden Selbstwertgefühls für unsere Belange einstehen. Es ist sinnvoll, wenn wir für die Erfüllung unserer Bedürfnisse sorgen und wenn wir uns gegen Ausbeutung oder Machtansprüche anderer abgrenzen. Denn erst wenn wir uns tatkräftig selber lieben, können wir ein glückliches Leben führen. Erst dann können wir auch anderen wirklich helfen und uns sinn- und wirkungsvoll für die Gemeinschaft einsetzen. Und erst dann können wir die Liebe von anderen wirklich annehmen.
Anders verhält es sich, wenn Menschen an einem tief liegenden Minderwertigkeitsgefühl leiden, dieses aber verdrängen und stattdessen im Außen nach Ersatz für ihren schmerzenden Mangel an gesunder Selbstliebe suchen. Wenn sie dauernd die Bestätigung durch andere Menschen brauchen, sie regelrecht erzwingen. Wenn sie ihr inneres Defizit durch Besitztümer und Macht ersetzen wollen. Dann entsteht Gier, entwickeln sich Süchte, muss man andere beherrschen und demütigen, damit man selber vor sich und der Welt größer erscheint, während das tiefe Bedürfnis danach, einfach so geliebt zu werden wie man ist, doch weiter ungestillt ja unerkannt bleibt.
Andere wiederum passen sich über die Maßen an und wollen so gefallen. Einige versinken in Hilflosigkeit mit der unbewussten Hoffnung, dann die fehlende echte Aufmerksamkeit zu erfahren, nach der sie sich tief im Kern ihrer Persönlichkeit meist schon seit ihrer Kindheit sehnen. Natürlich führen auch diese Kompensationsversuche ins Leere. Das wahre Bedürfnis nach wahrhaftiger liebevoller Zuwendung wird mit keiner dieser Strategien wirklich und nachhaltig gestillt. Ganz im Gegenteil, nicht die Selbstliebe wächst, sondern höchstens der Frust und weiterer Schaden, während die Lebenskraft schwindet.
Erst wenn wir die schwachen, bedürftigen und verletzten Teile in uns endlich selber wahrnehmen, uns ihrer annehmen, Mitgefühl für sie entwickeln und sie trösten, gibt es Hoffnung. Wenn wir die Wunden, die wir im Laufe des Lebens in Beziehung mit anderen Menschen davongetragen haben, anerkennen und liebevoll versorgen, kehrt Ruhe ein.
Dann hören wir auf, uns immer weiter aufzublasen oder zu erniedrigen und entdecken wieder unsere wahren Bedürfnisse. Wir stellen fest, dass ein Nachmittag mit Freunden viel befriedigender ist, als der Besuch eines Einkaufzentrums. Wir erinnern uns, wie gut ein Waldspaziergang tut und machen uns spontan auf die Socken. Wir erfahren, dass Mitgefühl für uns selber und für andere zutiefst erfüllend sein kann. Wir erleben wieder echte Liebe, natürliches Sein und ein tiefes Glücksgefühl, das nicht sofort wieder verwelkt wie die verhängnisvollen Blüten des teuren Ersatzes.
Jeder Mensch trägt ein gewisses Quantum an Verletzungen mit sich herum und niemand braucht sich dafür schämen. Zu den eigenen Schwächen, Fehlern und Wunden stehen ist wohl sogar eine der größten Stärken, die jemand entwickeln kann. Denn in jeder vermeintlichen Schwäche verbirgt sich eine Stärke, die wie ein verlorener Schatz ausgegraben werden will.
Lass uns also zu inneren Schatzsuchern werden, zu Goldwäschern am Grund des Lebens, auch wenn oder gerade weil die Selbstsucht in der Welt zunimmt und schon wie ein reißender Strom einher kommt.
Jenseits von Koma oder Amok
Wir erleben eine Zeit in der Viele entweder wie betäubt und blind funktionieren, als seien sie in einer tiefen Trance und ferngesteuert. Oder sie gehen rasend über alles hinweg was im Leben einen Wert hat und Sinn macht. Im Grunde zeugt ein solches Verhalten von tiefen Verletzungen, die jemand an Körper, Geist oder der Seele erfahren hat. Diese meist schon sehr früh erlittenen Wunden werden so verdrängt und damit auch oft weitergereicht. Aber auch immer mehr Menschen wachen auf, steigen aus der zerstörerischen Mühle und Endlosschleife aus und suchen Heilung. Sie wollen finden was ihnen von Natur gegeben ist, zurückgewinnen was sie verloren haben, ihre Menschlichkeit und die gottgegebene größte Kraft des Universums. Die liegt nicht auf dem höchsten Berg der Erde oder am Grund des Ozeans, auch nicht in einer fernen Galaxie und schon gar nicht in einem Computer oder Handy, sondern gut versteckt in unserem Innersten. Dorthin gelangt man mit dem Atem. Durch die Stille. Das Wahrnehmen des Augenblicks. Über die Leere zwischen den Gedanken. Indem wir das Urteilen sein lassen und uns jenseits davon in den Kern der Dinge begeben. Hier finden wir diese schöpferische Kraft. Sie will von uns begriffen, ergriffen und eingesetzt werden für die Erschaffung eines Daseins, einer Welt, in der das Leben wieder Freude macht, wo es sich frei entfalten kann. Über diese göttliche Kraft sind wir auch alle miteinander verbunden, wie ein magisches Internet. Wenn wir in diesen Raum jenseits von Richtig und Falsch eintreten, kommt alles was wir brauchen in unser Bewusstsein und leitet uns und unser Tun an. Dann sind wir verbunden mit diesem Großen Ganzen, in dem, aus dem und das wir sind.
Heilkunst
Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit zu heilen und wendet sie laufend an. So auch Du. Etwa wenn sich Dein Körper von einer Grippe erholt oder Dein gebrochenes Bein wieder zusammenwächst. Auch wenn Du eine Lebenskrise meisterst, eine Enttäuschung überwindest oder einen Verlust verkraftest, ist Dein innerer Heiler am Werk und leitet Dich an. Er koordiniert virtuos unvorstellbar komplizierte Zusammenhänge in Körper Geist und Seele, wenn wir ihn lassen und macht uns nach einem körperlichen oder seelischen Einbruch, oder sollte es besser Durchbruch heißen, auf einer vollkommen neune Ebene wieder heil. Dieser innere Heiler kann genauso auch andere Menschen in ihrem ein Leben lang dauernden Ganzwerden unterstützen und das wird immer für beide Seiten heilsam und erfüllend sein. Krankheit und Heilung gehören offenbar ganz natürlich zum Leben, ja sind sogar in gewissem Sinn Förderer von Entwicklung. Denn bei jeder Verletzung bricht etwas auf, ein Teil unseres wahren Kerns strömt durch diese Wunde in unser Leben hinein und wird während der Heilung in unser Bewusstsein, in unsere Persönlichkeit eingewoben. Heilen ist so gesehen eine Kunst. Der Mensch ist die Leinwand, der Konzertsaal, der rohe Marmorblock. Die Erfahrungen, die wir machen sind die Farben, Formen, Klänge. Die Heilmethoden stellen die Instrumente des Künstlers dar. Und göttliche Intuition erschafft federführend das Werk.
Wirklich wahr
Die Welt ist immer nur so, wie wir sie wahrnehmen. Jeder Mensch kann mit seinem Alltagsbewusstsein nur einen ganz begrenzten Teil dessen was ist erfassen und blendet den Rest folglich aus. Dafür entwickelt jeder seine ganz individuellen Filter. Unsere Aufmerksamkeit wirkt hier wie das Licht einer Taschenlampe in einem dunklen Raum. Die Gedanken und viel mehr noch unsere Gefühle steuern diesen Fokus wie ein Joystick. Je nachdem wie lange er worauf schaut, erschafft so jeder seine ureigene Realität sogar während wir das Selbe erleben.
Immer wieder werden wir von anderen auch in ihren Ausschnitt der Wirklichkeit eingeladen oder entführt. Und meistens spielen wir gerne mit solchen anderen Realitäten, etwa wenn wir ein Buch lesen oder ins Kino gehen. Im besten Fall erweitern wir so unseren Horizont.
Doch manchmal fesselt ein verstörendes Ereignis unsere Aufmerksamkeit so sehr, dass wir eng, starr und schwach werden. Dann müssen wir uns von dem Schrecklichen losreißen und eine Wirklichkeit suchen, die darüber hinaus reicht. Dann sollten wir den Fernseher wie auch das innere Kino lieber um- oder abschalten, den nörgelnden Nachbarn mal stehen lassen, einen ängstlichen oder traurigen Freund in seiner Not wahrnehmen, ihn dann aber eher in einen weiteren Blick einladen, als in seinen engen einsteigen.
Wir entscheiden so, was in uns wirkt und was für ein Spiel wir dann mit diesem göttlichen Werkzeug Aufmerksamkeit in dieser Welt spielen. Das „Entweder-oder-Drama“ oder die „Sowohl-als-auch-Lotterie“, das „Ich-gegen-alle-Battle“ oder die „Alle-sind-eins Challenge. Die Wirklichkeit ist ein sehr kreatives Spiel, das unsere Seelen spielen, auch wenn es manchmal bitterernst zugeht und es kann richtig Spaß machen, wenn wir die Regeln lernen und uns mit Freude ganz bewusst darauf einlassen.
Überall Hier und unendlich Jetzt
Leben verläuft nur scheinbar oder oberflächlich betrachtet linear. In Wirklichkeit entfaltet sich Bewusstsein wie eine Blüte in alle Richtungen. Da dringen wir Menschen etwa immer tiefer ins All vor, entdecken Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxien und gleichzeitig immer noch kleinere Existenzräume im Innersten unserer Atome. Wir entwickeln atemberaubende Zukunftstechnologien, während wir das Leben auf diesem Planeten in immer weiter zurückliegenden Zeitaltern entschlüsseln. Es drängt sich der Gedanke auf, ob Zeit und Raum real sind oder nur ein Konzept, mit dessen Hilfe wir das Ganze in seinen Einzelteilen überhaupt erst wahrnehmen können. Was, wenn alles immer schon, für immer und überall da ist und wir als Teil davon in diesem Meer des Seins unterwegs sind? Was, wenn überall Hier und unendlich Jetzt ist? Eigene Vergangenheit verstehen lernen und kreative Zukunftsvisionen entwickeln sind dabei aus meiner Sicht wichtige Koordinaten, über die sich unsere Seele als Mensch in diesem Hier und Jetzt verankert. Und Leben bedeutet, sich in dieses Bermudadreieck des Daseins einlassen und immer wieder in einer neuen persönlichen Welt auftauchen.
Spirituelle Psychotherapie will ein Kompass für die innere Reise sein, auf der sich jeder schon befindet.
Lass los und Du wirst was Du wirklich bist
Unser Körper ist ein Bewusstseinsspeicher. Gefühle sind Energie in Bewegung, E-Motion-s. Wenn wir sie unentwegt und unbewegt unterdrücken, aushalten oder gar abspalten, lagern sie sich ein. Diese nicht wahrgenommenen, kontrollierten Emotionen verursachen mit der Zeit Druck, Stress, Schmerz und Krankheit. Sie machen uns schwerfällig, starr, gereizt und unsicher. Denn angestaute Gefühle verhalten sich wie Tretminen oder Einmachgläser mit gärendem Inhalt. Ausgelöst durch alle möglichen Umstände oder andere Menschen springen sie auf und fliegen uns in Form von Schwierigkeiten und Leid um die Ohren. Bis wir das Minenfeld räumen, uns mit den alten Erfahrungen befassen und sie so entschärfen. Bis wir auf unsere aktuellen Gefühle jeweils ganz eingehen und uns von ihnen bewegen lassen.
Spirituelle Psychotherapie mit den verschiedensten Herangehensweisen kann helfen, die hierfür nötige innere und äußere Stabilität und Stärke zu entwickeln, sodass wir offen und durchlässig werden für ein kraftvolles und freies Leben und für all die tiefen und schönen Gefühle, die es mit sich bringt.
In der Dokumentation e-motion werden diese Zusammenhänge sehr schön ausgeführt.
So werden Träume wahr
Träume sind ein Schlüssel für die Transformation unseres Lebens. Sie sind die Verbindung mit unserer Seele, mit unserem eigenen und dem kollektiven Unbewussten.
Wenn wir unsere Träume wahrnehmen und verstehen lernen, öffnet sich damit eine Tür zu neuen Möglichkeiten. Diese Potentiale liegen wie geheimnisvolle Schätze jenseits aller bisherigen Erfahrungen in jedem von uns bereit und warten darauf, dass wir sie erfassen, entwickeln und ausleben. Es sind Einsichten, Fähigkeiten, Stärken, kreative Ideen, Impulse, göttliche Eingebungen.
Wir träumen immer! Selbst während des Wachseins gleiten wir mit unserem Bewusstsein auf einem Fluss aus Tagträumen dahin. Dabei schauen wir manchmal in diesen Fluss hinein oder etwas springt uns aus ihm entgegen und wir greifen es auf. Nachts tauchen wir dann ganz ab in diese Welt des Geistes, lassen unser Bewusstsein, die Kontrolle, den Verstand schlafend zurück. Nur einige der dort gesammelten Erfahrungen bringen wir am Morgen mit nach oben in unser Tagesbewusstsein. Doch sie sind Nahrung für unsere wachsende Lebensweisheit, wenn wir sie gekonnt in unser Selbstbild einflechten.
Auch wenn wir uns aktiv etwas vorstellen, uns auf ein bestimmtes inneres Bild konzentrieren, fischen wir in der Welt unserer Fantasie, in der eigentlichen Substanz des Geistes. In der therapeutischen Imagination können wir sogar ganz gezielt Barrieren in diesem unbewussten Fluss unserer Gefühle und Vorstellungen suchen und ausräumen, sodass unser Leben immer freier seinem Sinn gemäß verläuft. Der Lebensfluss wird so geklärt und bereinigt bis zurück in die Quelle und bis zur Mündung ins Meer. So steckt manchmal jemand in einem Schlammloch fest, ist gestrandet oder hat sich in einem Ausläufer seines Lebensflusses verfahren. Dann hilf die Imaginationstherapie bei der Neuorientierung, Problemlösung und in beim Kurswechsel.
Vor allem aber lernst Du in der therapeutischen Imagination, wie Du die Kräfte und die Weisheit des Unbewussten für ein gesundes glückliches und erfülltes Leben nutzen kannst und wirst so Dir und Deinem wahren Wesen immer bewusster. Du lernst, wie man störende Anker in seinem Geist löst und an stimmigeren Punkten welche setzt oder wie man innere Strömungen nutzt. So wirst Du mehr und mehr eins mit Deinem inneren Fluss und mit dem Ganzen, aus dem er kommt und in das er sich ergießt.
Träume nicht vom Leben,
sondern lebe Deine Träume.